Carlo Leopold Broschewitz
Das Lyrische und das Traumhafte
Geht man durch das große Tor in den Hof der Burg Giebichenstein bleibt die laute und hektische Welt draußen! Rosengänge, überragt von Porphyrfelsen und dem Turm der Oberburg.
Das ist der Ort an dem Carlo Leopold Broschewitz studierte. Auch dieses einzigartige Umfeld hat ihn zum Künstler geformt. Er hat Gerhard Marcks, Gustav Weidanz und Karl Müller nicht mehr kennen gelernt, ihre lebendige Tradition setzt er aber fort.
Er bezeichnet sich als Bildhauer und Bildmaler. Die Ausdrucksskala wird nicht durch das Genre eingegrenzt.
Alle bildnerischen Mittel stehen zur Formulierung des Weltbildes zur Verfügung. Es ist romantisch geprägt im Sinne Friedrichs, der vom Künstler forderte nicht das wiederzugeben, was er vor sich sieht, sondern was er in sich sieht, Kandinsky sprach von dem „Innenwesen“.
Nur im Traum gelangen wir hinter den Horizont in eine Welt wundersamer Formen und Farben.
Diesen Traumwelten vermag Carlo Leopold Broschewitz in wunderbarer Weise Gestalt zu verleihen. Sie spiegeln sich im entrückten Ausdruck seiner Figuren oder in den Bilderwelten seiner Malerei.
Beides ist lyrisch gesehen, wenn damit tiefes Empfinden ausgedrückt werden sollen.
Professor Joachim Skerl, März 2019